Jetzt geht’s ans Eingemachte!
Die Tage werden kürzer, es wird kühler und die Blätter färben sich in viele Rot-, Gelb- und Orangetöne: der Herbst steht vor der Tür! Was einst als Vorbereitung auf den Winter begann, wird heute noch gerne fortgeführt: das Einmachen. Das Einkochen von Speisen hat ursprünglich einen militärischen Hintergrund, denn Napoleon versprach eine Belohnung für denjenigen, der eine Methode zum Haltbarmachen von Speisen erfand, sodass die französischen Truppen unterwegs versorgt werden konnten. Neben diesen Begriffen ist auch Einwecken populär und geht auf Johann Weck zurück, der die bekannten Weckgläser verkaufte. Das Wort hat es sogar in den Duden geschafft.
Warum sind eingekochte Lebensmittel länger haltbar?
Doch was kann man alles einmachen? Im Grunde sind einem fast keine Grenzen gesetzt! Besonders einfach und beliebt sind allerdings Konfitüren, Chutneys, Kompott und saures Gemüse. Indem man Lebensmittel lange haltbar macht, kreiert man also nicht nur leckere Speisen, sondern spart auch noch Geld und hat Spaß dabei, etwas leckeres zu zaubern! Für alle, die bisher noch nie etwas mit dem Haltbarmachen von Speisen zu tun hatten, haben wir einen kleinen Guide zusammengetragen, sodass auch ihr direkt loslegen könnt! Achtung aufgepasst! Denn zwischen Einkochen und Einmachen besteht ein kleiner, aber feiner Unterschied! Beim Einkochen werden Speisen in Gläser gefüllt und ihnen durch kochendes Wasser der Sauerstoff entzogen, wodurch sich ein Vakuum bildet. Beim Einmachen werden die Lebensmittel zuvor gekocht und dann in luftdichte Gläser abgefüllt. Das Einmachen geht daher deutlich schneller.
Was benötigt man zum Einkochen und zum Einmachen?
Um zuhause eine Konfitüre oder einen Kompott herzustellen, braucht es nicht viel. Für eine Konfitüre (Marmeladen dürfen in Deutschland nur als Marmelade bezeichnet werden, wenn sie Zitrusfrüchte enthalten) benötigt ihr Früchte eurer Wahl. Besonders gut eignen sich Erdbeeren oder Waldfrüchte. Wer es etwas ausgefallener mag kann aber auch zum Beispiel Äpfel oder Mirabellen nehmen. Auch wenn das Putzen des Obstes Zeit in Anspruch nimmt, kann man das fertige Produkt schnell und frisch zu jeder Zeit verwenden und muss nichts auftauen oder erwärmen. Zu Beginn benötigt ihr neben dem Obst vor allem sterile Gläser mit Schraubverschluss oder passende Weck-Gläser mit Gummidichtung und Federklammern und einen großen Topf. Wer mag, dann die Gläser nach dem Einmachen mit Etiketten verzieren – so weiß man sofort was sich im Glas verbirgt und wann man es hergestellt hat. Um das Obst zu schälen, kann man sich natürlich Hilfsmittel hinzu nehmen, wie etwa die Apfelschälmaschine oder Gemüseschäler.
So wird’s gemacht!
Beim Einmachen ist vor allem eines wichtig: die Sauberkeit. Damit die Speisen lange haltbar bleiben, dürfen sie nicht verunreinigt werden. Auch die Gläser müssen steril sein. Am besten kocht man sie vor der Benutzung daher in kochendem Wasser ab. Konfitüre, die im Verhältnis 2:1 zu Gelierzucker hergestellt wurde, ist etwa 6 Monate haltbar, Konfitüre die im Verhältnis 1:1 hergestellt wurde, 12 Monate. Wichtig hierbei ist das intakte Vakuum. Wer Konfitüre selbst herstellen möchte benötigt neben dem richtigen Glas natürlich noch die Frucht seiner Wahl und Gelierzucker. Je nach Gelierzucker kann man eine Konfitüre im Verhältnis 1:1 oder 2:1 herstellen. Dies kommt unter anderem darauf an, wie viel Wassergehalt die Frucht hat. Beachtet hierbei einfach die Angaben auf der Verpackung eures Geliermittels. Mittlerweile gibt es sogar extra Gelierzucker für Beeren oder Geliermittel für anderes Obst. Kocht das vorbereitete Obst zusammen mit dem Geliermittel auf und lasst es für einige Minuten kochen. Um zu wissen, wann die Konfitüre so weit ist, in die Gläser abgefüllt zu werden, könnt ihr die Gelierprobe durchführen. Dafür nehmt ihr ein wenig der Masse auf einen Teelöffel und legt ihn beiseite. Wenn die Masse nicht sofort fest wird, kocht noch etwas weiter. Wird die Masse auf dem Löffel fest, könnt ihr die Fruchtmasse vom Herd nehmen und sofort randvoll in die Gläser füllen. Nehmt euch bei Bedarf einen Trichter zur Hilfe. Schraubt die Gläser sofort fest zu und dreht sie unmittelbar danach für mindestens 5 Minuten auf den Kopf, sodass ein Vakuum entsteht. Nachdem das Glas ausgekühlt ist, könnt ihr das Glas noch mit Etiketten oder Bändern verzieren. So eignet es sich auch wunderbar als selbstgemachtes Geschenk!